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Herbstspaziergang in Mecklenburg. Ivenacker Eichen

ivenacker-wald

Von Stavenhagen sind es nur wenige Kilometer bis nach Ivenack mit seinen tausendjährigen Eichen, die Reuter als »das Liebste, was ich auf Erden kannte« in »Meine Vaterstadt Stavenhagen« bezeichnet. Im 13. Jahrhundert entstand am Ufer des Sees ein Zisterzienserinnenkloster. Abgeschieden von der Welt lebten und arbeiteten die Töchter des Landadels und ihre Mägde. Zu jener Zeit standen die Eichen da, stolz und in vollem Grün der ersten langen Sommer. Die Unzufriedenen unter den Nonnen paktierten mit dem Teufel. Fort, nur fort aus dieser Einsamkeit, aus dem erzwungenen Rückzug aus der Welt. Der Pakt gilt, sprach der Fürst der Unterwelt, doch ihr dürft euch nicht umsehen, wenn ich euch nächtens hinausführe auf das Feld gegen Stavenhagen. Abgemacht. Die Nacht war gar zu dunkel, fremdartige Schreie tönten laut und lauter, ein Grauen ergriff eine nach der anderen. Diese wendete zaghaft, zitternd ihren Kopf, jene rasch und ungestüm, ein letzter Blick, ein zerreißender Schrei – dann Stille. Sie blickten zurück und erstarrten zu Eichen. So stehen sie seit hunderten von Jahren in diesem zauberhaften Park.

Damwild lagert ruhig vor dem alten Forsthaus. Am gegenüberliegenden Ufer des Sees erinnert das alte Schloss an eine neue Blüte unter der Herrschaft deren von Plessen. Sie erwarben das Gut samt Wald und See nach der Auflösung des Klosters. Das nachfolgend eingerichtete Gestüt züchtete erfolgreich Pferde für die Doberaner Rennbahn.

Dass auf diesem Ort ein Zauber liegt, spürte Fritz Reuter schon als Kind. Ein Gedicht in der Verserzählung »Hanne Nüte un de lütte Pudel« von 1860 spürt dem in wenigen Worten nach: »Ik weet eenen Eekboom de steiht an de See, de Noordstorm, de bruust in sien Knaest, stolt reckt he de Kroon in´e Hööcht, so is dat al dusend Johr west«.

 

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2 Antworten zu “Herbstspaziergang in Mecklenburg. Ivenacker Eichen”

  1. Editha Weber sagt:

    Wirklich? Das klingt interessant. Liebe Grüße, Editha

  2. Theresia Freiding sagt:

    Mystische Geschichte. Hab ich, glaub schon mal gehört. Liebe Grüße Resi

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