Die Blockhaftigkeit des Petit Trianon, seine kubische Form ganz ohne Kuppel, Flügelbauten oder Pavillons war ungewohnt und zugleich anregend. Die Balustrade bildet einen eleganten Abschluss. Da war nichts zu viel. Das Gebäude verfügt über zwei Ansichten. Eine öffnet sich zur Hauptallee mit einem von Stützmauern eingefassten Ehrenhof. Dass die Konzeption von einer solchen Klarheit bestimmt und mit einer großen Reinheit umgesetzt worden war, ließ es zu einem Vorbild für viele Architekten werden.
Demgegenüber verwandelte sich der Garten, der das Schlösschen großzügig umfasste, nach dem Willen des Königs in einen botanischen Garten, in dem viele der neu ins Land gebrachten Pflanzen angesetzt wurden. Die Menagerie, die der König für seine Favoritin, Madame de Pompadour, einrichten ließ, beherbergte auf ihre Anregung hin, keine exotischen Tiere, sondern zahlreiche heimische Nutztiere. Der Geschmack der Zeit hatte sich gewandelt. Ein neues Gefühl für die Natur war erwacht, das mit einem gewissen Interesse für die Mitgeschöpfe und einer neuartigen Wahrnehmung verbunden war. Nach der Vorliebe für das Große und Weitläufige, bestimmte nun ein Bedürfnis nach intimeren Gärten und Schlössern das Zeitalter.