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Die Rosensaison ist eröffnet: Rosa majalis blüht

Wenn das “Mairöschen” blüht, ist die Rosensaison eröffnet. Was gar nicht so selbstverständlich ist, berichten doch manche Rosenliebhaber, dass Rosa majalis, das “Mairöschen”, meist gar nicht im Mai, sondern erst im Juni blüht. Doch das mag, wie so oft, am Standort und den klimatischen Verhältnissen liegen.


Als “Zimtrose” taucht diese Wildrosenart in ihrer einfachen und gefüllten Blütenform bereits in mittelalterlichen Kräuterbüchern auf. Diesen Namen leiteten einige lange Zeit vom zimtartigen Duft der Blüten oder Blätter, andere von der zimtroten Färbung der Triebe ab. Nun, die Gärtnerin kann keinerlei Zimtduft wahrnehmen. Schon Gerda Nissen, die berühmte Rosenkennerin aus Norddeutschland, wunderte sich über diese Namensgebung. Doch die attraktiv gefärbten Triebe dieser Rose zieren den Garten auch dann, wenn ihre herrlich duftenden Blüten längst verwelkt sind – schließlich gehört sie zu den Alten Rosen, die ja bis auf wenige Ausnahmen nur einmal blühen. Dafür ist sie gut bewehrt mit paarweise am Blattansatz platzierten Stacheln.


Als Gartenformen gibt es sie seit Jahrhunderten, denn gerade ihre gefüllten Blüten waren eine seltene Pracht unter den Rosen der vergangenen Zeiten. Es mag mehrere der gefüllt blühenden “Mairöschen” gegebenen haben – bis der Botaniker Otto von Münchhausen ihr den Namen Rosa majalis ‘Foecundissima’ gab. Übrigens sind ihre Rosa, leicht Lila scheinenden und etwas zerzausten Blüten zwar voller Duft, doch verwandeln sie sich nicht in Hagebutten. Was sehr schade ist, da die einfach blühenden Mairöschen durchaus Hagebutten besitzen.

Dass ihre kleinen Blüten ein kostbarer Schatz sind, war schon einem englischen Rosenkenner des frühen 19. Jahrhunderts klar, den Gerde Nissen zitiert. So sei diese Blüte “ein Liebling des schönen Geschlechts” und eigne sich vorzüglich “den Platz einer Juweliersbrosche einzunehmen”. Wie war. Meine Damen tragen Sie “Mairöschen” in dieser Saison!

Um sich einen Überblick zu den zahlreichen Formen der Wildrosen und ihrer Hybriden zu verschaffen und natürlich, um ihre Schönheit gebührend zu würdigen, sei ein Besuch im Rosarium Sangerhausen zu empfehlen. Dort befindet sich neben der weltgrößten Rosensammlung ebenso eine umfangreiche Wildrosensammlung.

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