Derzeit ist im Kunstmuseum Ahrenshoop auf dem Fischland die Sonderausstellung “Die Eicken” – oder: Malen gegen männliche Vorurteile zu sehen (bis zum 16. Juni 2022).
Als eine erfolgreiche Landschaftsmalerin wurde Elisabeth von Eicken (1862-1940) ihren Zeitgenossen bekannt. Geboren in eine adlige Industrieellen-Familie in Mühlheim an der Ruhr, lebte sie zehn Jahre lang in Paris und Barbizon. Dann kehrte sie nach Deutschland zurück und war bald künstlerisch und wirtschaftlich selbstständig. Ab 1894 lebte sie im einem eigenen Atelierhaus in Ahrenshoop, der Künstlerkolonie in Pommern an der Ostsee.
Sie war unabhängig, besaß ein hohes künstlerisches Potential und wurde vor allem für die Darstellungen der unberührten Natur und die von Menschen gestalteten Landschaft mit Feldern, Weiden, Bäumen und Sträuchern, häufig an der Küste, bekannt und berühmt. Leider wurden zahlreiche ihrer Arbeiten, die zu ihren Lebzeiten von Galerien und Museen angekauft wurden, im Zweiten Weltkrieg zerstört oder sind verschollen. Was derzeit im Kunstmuseum zu erleben ist, stammt zum großen Teil aus der eigenen Sammlung wie aus Privatbesitz. Es handelt sich dabei vor allem um Landschaftsbilder, Porträts wurden nicht überliefert.
Es ist beeindruckend, diese Werke im Zusammenhang zu sehen, insbesondere in der Gegenüberstellung mit Werken zeitgenössischer Malerinnen und Maler, wie Anna Gerresheim oder Paul Müller-Kaempff, die ebenfalls im Museum zu sehen sind. Wer die Möglichkeit hat, sollte diese Ausstellung nicht verpassen!