Nach Ansicht von Jane Brown, der bekannten Gartenhistorikerin und Autorin, war es der spät berufenen Gärtnerin Margery Fish (1892–1969) vorbehalten, Gertrude Jekylls Erbe anzutreten und neu zu interpretieren. Sie meint: »Margery Fish war die erste Frau, die Jekylls Ideen wiederbelebte – zwanzig Jahre, bevor Miss Jekyll und ihre Verwendung von Cottage Flowers allgemein wiederentdeckt wurden.« Fishs Cottage-Garten von East Lambrook Manor in der Grafschaft Somerset wird bis heute im Geiste seiner Schöpferin gepflegt und bezeugt, wie Margery Fish Jekylls Ideen aufgriff und an die veränderten Bedingungen nach dem Zweiten Weltkrieg anpasste.
Dabei verlief dieser gartengestalterische Umwandlungsprozess vor dem Hintergrund eines emanzipatorischen Befreiungsaktes gegenüber ihrem Ehemann Walter, den Margery Fishs erste Veröffentlichung geistreich und witzig zugleich beschreibt. Das Buch erschien in den frühen 1950er-Jahren mit dem Titel We made a Garden.
Umgehend empfahl Vita Sackville-West, leidenschaftliche Gärtnerin in Sissinghurst und erfolgreiche Schriftstellerin und Dichterin, das Buch ihrer Leserschaft. Der Text hat nicht allein eine gärtnerisch inspirierende Wirkung. Vielmehr beschreibt Margery Fish auf süffisant-charmante, selbstironische Weise, wie ein Ehepaar, genauer ihr Mann Walter und sie selbst, einen Garten gemeinsam anlegen. Beide haben jedoch sehr verschiedene Ansichten und entwickeln sich in unterschiedliche Richtungen.
Wie diese Geschichte ausgeht, lässt sich bis heute leider nur im Englischen lesen, da bisher keine deutsche Übersetzung existiert. Das Buch war so erfolgreich, dass Margery Fish eine Reihe weiterer Bücher verfasste, zahlreiche Vorträge hielt und viele Radiobeiträge sendete.