David Austin war jener britische Züchter, der mit seinen Englischen Rosen einen neuen Rosentypus erschuf, wobei er den Zauber Alter Rosen mit der Krankheitsresistenz moderner Sorten kombinierte. Seine erste Schöpfung von 1961 trägt den Namen ›Constance Spry‹. Sie blüht zartrosa mit kugeligen Blüten, hat einen erlesenen Duft und kann sich elegant kletternd an Gittern hinaufranken. David Austin ehrte mit der Namenswahl in diesem Fall eine im Jahr zuvor verstorbene Frau, die seine Leidenschaft für Alte Rosen geteilt hatte und zugleich eine vielseitig begabte Persönlichkeit gewesen war.
Inzwischen gibt es eine große Anzahl von David Austin Rosen im Sortiment, die auf ganz fabelhafte Weise die Blüte der Rosen verlängern. Da die Alten Rosen in der Regel nur einmal im Frühsommer blühen und die Freunde dieser Rosen dann ein ganzes Jahr auf eine neue Blüte warten müssen, bleibt als Alternative etwa die Pflanzung von David Austin Rosen. Sie haben so etwas Altes, etwas, das an Vergangenes erinnert. Dazu verführen nicht allein die Schönheit ihrer Blüten, sondern auch die Namen jener Rosen verweisen auf Historisches.
Die Gärtnerin hat in diesem Jahr drei neue Austin Rosen im Sommerbeet willkommen geheißen. Es sind drei sehr unterschiedliche Rosen, obwohl sie alle eine Hauch von Rosa in das Sommerbeet bringen.
Die erste ist Brother Cadfael (Ausglobe, zu sehen auf dem Bild oben Mitte), benannt nach dem Helden der britischen Ellis-Peters-Krimi-Reihe, die in Shropshire spielt. In der Region befindet sich auch die Austin Gärtnerei. Diese Rose hat sehr große, kugelige, hellrosa Blüten. In der Tat erinnern sie an Pfingstrosen, was der Gärtnerin erst auffiel, als eine Freundin sie angesichts eines Rosenstrauches in einer Vase fragte, wo sie denn diese Pfingstrose her habe. Bei dieser Rose sind nicht allein die Blüten eine Augenweise, sondern auch deren Duft erinnert an Alte Rosen, was die Gärtnerin sehr schätzt. Diese Rose stammt aus dem Jahr 1986.
Die zweite Rose heißt The Alnwick Rose (Ausgrab, Bild rechts) und blüht ebenfalls in einem zarten Rosa. Sie ist eine Züchtung aus dem Jahre 2001, und ihr Name erinnert an die Herzogin von Northumberland, die in Alnwick Castle einen beeindruckenden Garten erschaffen hat. Dort gibt es eine ansehnliche Ausstellung englischer Rosen (3000 Rosensträucher!), die eine Reise wert sind.
Die dritte im Bunde ist eine Rose, die in einem dunkleren, an Pfirsichrosa gemahnenden Ton erblüht. Benannt als Boscobel (Auscousin, Bild links), führt sie historisch zurück ins 17. Jahrhundert. Während des Englischen Bürgerkrieges versteckte sich der später König Karl II. in einer Eiche im Boscobel-Haus, um sich vor Cromwells Soldaten zu verstecken. Heute befindet sich Boscobel House im Besitz des English Heritage. Diese Rose wurde 2012 auf dem Markt eingeführt.