Gestern eröffnete im Londoner Kensington Palace eine reich bestückte Ausstellung unter dem Titel: Enlightened Princesses. Caroline, Augusta, Charlotte and the Shapening of the Modern World.
Sie widmet sich gleich drei deutschen Prinzessinnen des 18. Jahrhunderts:
Caroline von Brandenburg-Ansbach (1683–1737), Ehefrau König Georgs II., Augusta von Sachsen-Gotha-Altenburg (1719-1772) verheiratet mit Friedrich Ludwig, Prince of Wales, der vor seiner Thronbesteigung verstarb, und Sophie Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz (1744-1818), die 17-jährig König Georg III. heiratete.
Drei, den Quellen und zeitgenössischen Darstellungen entsprechend, nach Temperament und Wesensart ganz unterschiedliche Frauen, die das Auftreten und die Wahrnehmung der britischen Monarchie jedoch mitgeprägt haben.
Nicht zuletzt interessierten sich alle drei Damen für die Gartenkunst und förderten die Gartengestalter ihrer Epoche, wie in meinen “Fürstinnen im Grünen. Spaziergänge durch Schlossgärten” ausführlich dargelegt ist. Sie liebten die Landschaften am Ufer der Themse und ließen sie im wechselnden Zeitgeschmack umformen.
Um 1759 begründete Augusta mit Unterstützung von Lord Bute einen acht Acres umfassenden botanischen Garten, der zur Keimzelle des heute 326 Acres, etwa 132 Hektar, umfassenden Areals von Kew Gardens werden sollte. Jenes 1987 als „The Princess of Wales Conservatory“ von Lady Diana eingeweihte Gewächshaus erinnert an Augusta, nicht an die inzwischen verstorbene Titelträgerin aus dem 20. Jahrhundert, die übrigens lange im Kensington Palace lebte.
Für alle Gartenfans mag die Londoner Ausstellung, die noch bis zum 12. November zu sehen ist und über 200 Objekte zu Leben und Wirken der Prinzessinnen präsentiert, ebenfalls Interessantes beinhalten. Darüber hinaus klingt der Titel der Ausstellung, der eine Einordnung in das Entstehen der Moderne ankündigt, vielversprechend.
Schreibe einen Kommentar