Unter dem Motto “WILD & CULTIVATED: FASHIONING THE ROSE” präsentiert das Londoner Gartenmuseum vom 16. März bis zum 19. Juni 2022 eine Ausstellung, die sich ganz der Rose in der Mode der jeweiligen Zeit widmet.
Entzückend, bezaubernd, hinreißend – wie anders ließe sich auch sonst eine Rose beschreiben! Rosen wurden wie kaum eine andere Blume seit Urzeiten geliebt, bewundert, verehrt, besungen, gepriesen… Seit dem Altertum werden Rosen in Gärten kultiviert. Griechen und Römer brachten von ihren Feldzügen Kultursorten der Rosen, wie etwa die Damaszenerrose, aus dem Vorderen Orient mit nach Europa. Sie nutzten die stark duftenden Blüten zur Gewinnung von kostbarem Rosenöl und pflanzten die ersten Ziergärten an.
In Stein gehauen, in Holz geschnitzt, auf Leinwand gemalt und in Keramik gebrannt, in feine Stoffe gestickt und in Liedern besungen, verzaubern sie bis heute. Wenn die Minnesänger die Schönheit der Geliebten mit einer Rose verglichen, werden sie eine rotfarbige Blüte vor Augen gesehen haben. Ob Königin, Magd, Ritter oder Knecht, Bauer oder Bettelmann – sie werden sie alle auf irgendeine Weise gesehen haben, vielleicht ließ ihr feiner würziger Duft die Betrachter für Momente die Mühsal des Lebens vergessen.
Zweifellos lässt sich über Rosen viel berichten. Wie die Rose in der Mode in Erscheinung trat und bis heute in vielgestaltiger Weise schmückt, zeigen die Arbeiten von Künstlern, Designern und Schriftstellern. Die Ausstellung im Londoner Gartenmuseum präsentiert sich als eine kreative Zusammenarbeit zwischen der Gastkuratorin Amy de la Haye und dem Bühnenbildner Simon Costin. Beide haben sich von der Sammlung und den Gärten des Gartenmuseums inspirieren lassen, um die Spannungen zwischen wilden und kultivierten, natürlichen und künstlichen Rosen in der Modebekleidung, der Bildgestaltung und den zeitgenössischen handwerklichen Praktiken aufzuzeigen.