Nach dem Tod des Malers Max Liebermann möchte seine Witwe Martha Liebermann seine Bilder würdig bewahren. Doch das Leben in Berlin unter dem Nazi-Regime wird von Tag zu Tag bedrohlicher. Längst ist die Tochter Martha Liebermanns zusammen mit ihrer Familie in die USA emigriert. Von dort aus versuchen sie gemeinsam mit Freunden in Deutschland, die Ausreise der Mutter in die Schweiz oder nach Schweden zu organisieren. Martha Liebermann droht die Deportation nach Theresienstadt. Ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Diesen Kampf erzählt die Autorin Sophia Mott in ihrem Roman „Dem Paradies so fern. Martha Liebermann“ auf sehr stille, einfühlsame Weise. Sie nähert sich in Rückblenden den Lebensstationen des Paares Martha und Max Liebermann. Dabei gelingt es ihr, das Leben dieser klugen Frau an der Seite des berühmten Malers, die einmal sagte, es sei eine Ehre, aber nicht immer ein Vergnügen gewesen, mit ihm verheiratet zu sein, sehr feinfühlig nachzuzeichnen. Auf diese Weise können die Leser besser verstehen, warum sich Martha Liebermann lange nicht zu einer Ausreise entschließen konnte. Sie fühlt eine starke Verantwortung und Verpflichtung gegenüber dem Lebenswerk ihres Mannes. Die Werke ihres Mannes zu bewahren, bedeutet die Hoffnung auf eine bessere Zukunft aufrechtzuerhalten. Doch nun, im Jahre 1941, ist ihre Lage aussichtslos.
Sophia Mott gelingt es durch die Darstellung der gefahrvollen Aktivitäten jener Menschen, die um das Leben Martha Liebermanns kämpfen und dabei ihr eigenes Leben riskieren, ein berührendes Denkmal zu setzen. Dieses Buch berührt.
Sophia Mott
Dem Paradies so fern. Martha Liebermann
Roman
Verlag ebersbach & simon
ISBN 978-3-86915-172-4
Format: 12,5 x 20,5 cm
Seiten: 336 S.