Constance Spry arbeitete nach dem Ersten Weltkrieg als Schulleiterin im Londoner East End, dem ärmsten Teil der Metropole. Sie wollte junge Menschen dazu befähigen, durch praktische Bildung und den Kontakt mit Kunst und Musik, Schönheit zu erfahren.
Noch Jahre später erinnerte sich die inzwischen berühmte floristische Künstlerin und Unternehmerin an diese Zeit. Jeden Morgen fuhr sie mit dem Bus zur Arbeit. Oft nahm sie einen Korb voller Blumen aus ihrem Garten mit, um die Klassenzimmer zu dekorieren. “Das Außergewöhnliche war, dass ich, glaube ich, nie den ganzen Inhalt des Korbes an seinen Bestimmungsort gebracht habe.” Sie verschenkte viele Blumen an den Fahrer wie die Mitreisenden, die mit Worten oder Blicken darum baten. “Die Reise hörte jedoch auf, langweilig zu sein, und wurde zu einer gemütlichen, freundlichen Angelegenheit…” Man plauderte über Gärten, erinnerte sich an Kindheit und Jugend, das Leben vor dem Krieg.
Das erfreute Constance Spry: “Das ist eines der Dinge, die Blumen für Sie leisten, sie reißen Barrieren nieder und sorgen für Freundlichkeit, sie zerbröckeln diese Mauer der Schüchternheit […] man könnte es vielleicht die Freimaurerei der Blumen nennen.”
Wer mehr über die Gartenkünstlerin Constance Spry erfahren möchte, dem sei der Vortrag bei Campus Botanicus am kommenden Mittwoch, den 31.Mai 2023 um 20.00 Uhr (online via Zoom) empfohlen.