Als “Doyenne der Blumen” ging die britische Floristikkünstlerin Constance Spry (1886-1960) in die Geschichte der Gartenkunst ein. Sie revolutionierte die moderne Floristik, führte Dekorationsgeschäfte in London und New York und gestaltete zahlreiche florale Arrangements, u. a. für die Hochzeit und die Krönung von Königin Elizabeth II.
Was war das Besondere an ihrer Art Blumen zu dekorieren? Seit ihrer Kindheit und Jugend war es allgemein beliebt, langstielige Rosen, Lilien und Nelken bevorzugt in Silber- oder Kristallvasen zu präsentieren. Das ändere sie, indem sie Heckenblumen, Zweige der Trauerweide, Wildkräuter, Gräser und Zierkohl, Artischocken, Cannas oder Kürbisse zu Sträußen arrangierte, wild kombinierte und damit großen Erfolg hatte. Auf einmal trafen sich Magnolienblüten oder Rosen mit Partnern wie Walderdbeeren oder Rosskastanienblättern. Indem sie die Auswahl ungewöhnlicher, bisher nicht als floristisches Material angesehener Gewächse erweiterte, kreierte sie einen floralen Designtrend, der sich bis heute hält.
So fantasievoll und kreativ wie ihr Werk war, so flüchtig war ihre Kunst. Allein Fotografien und natürlich die Bücher von Constance Spry vermitteln Eindrücke von ihren legendären Blumenarrangements. Constance Spry veröffentlichte dreizehn Bücher, die sich ab und an auf den Bücherregalen von Floristinnen und Gartenfreunden entdecken lassen. Das eine oder andere ist antiquarisch zu erwerben. Da sich in den letzten Jahren vor allem in Großbritannien viele Menschen wieder von der fantasievollen Blumendekoration der einstigen Ikone der Floristik inspirieren lassen, darf man hoffen, dass ihre Bücher vielleicht in der Zukunft neu aufgelegt werden.