Hier und da entdeckt die Gärtnerin in manchen umliegenden Gärten bereits die ersten blühenden Staudenpfingstrosen. Während ihre größer gewachsenen Verwandten, die Strauchpfingstrosen ja schon seit Längerem ihre Bewunderer erfreuen.
Dass die Echte Pfingstrose (Paeonia officinalis) uns schon seit Jahrhunderten in Gärten erfreut, ist bekannt. Einst wuchs sie wild im Mittelmeergebiet und wurde schon in der Antike als Heilpflanze etwa gegen Magen-, Frauen-, Nieren- und Blasenleiden ebenso wie gegen Gelbsucht eingesetzt. Im Mittelalter passierte sie sicher im Gepäck mancher Pilger und Wanderer die Alpen. Sie war ungefüllt und konnte schnell über Samen verbreitet werden. Es mag eine Weile gedauert haben, bis sich ihre Form und Farbe durch Züchtungen veränderte. Doch im 16. Jahrhundert waren nachweislich bereits verschiedene Sorten zu finden.
Weit entfernt im Osten standen da schon mindestens seit 1000 v. Chr. Chinesische Pfingstrosen (Paeonia lactiflora) in den Gärten. Zugleich nutzten auch in diesen Regionen die Menschen diese Pflanze als Heilmittel durch ihre blutstillende Wirkung. Zu diesen eleganten Schönheiten gesellte sich im 1. Jahrhundert n. Chr. die Strauchpfingstrose (Paeonia suffruticosa). Sie wuchs einst wild zwischen Bambusgewächsen, auf Wiesen und in Wäldern Nordwestchinas und Tibets. Begeistert wurde sie in den chinesischen Gärten begrüßt und bewundert.
Erst zu Anfang des 19. Jahrhunderts wuchsen die ersten Chinesischen Pfingstrosen in Europa. Die berühmten Pflanzensammler, die die Welt auf der Suche nach neuen Gewächsen durchstreiften, brauchten sie wohl zunächst nach London. Von dort aus begann ihr Siegeszug auf den Kontinent.