Gewiss sind die Schlösser Chaumont und Chenonceau, die in Stein gehauenen und in die Landschaft geschriebenen Zeugnisse der Konkurrenz zwischen der mächtigen Gartenliebhaberin Katharina de’ Medici und der Geliebten ihres Mannes, der schönen Diane de Poitiers (1499/1500-1566). Nach dem plötzlichen Tod König Heinrichs II. zwag dessen Witwe Katharina de‘ Medici ihre Konkurrentin, ihr im Tausch mit Schloss Chaumont das Schloss Chenonceau zu überlassen.
Leider hat sich bis in unsere Tage nur ein vager Glanz der einstigen Gartenpracht erhalten. Sehenswert sind beide Schlösser und ihre hinreißenden Gärten allemal. Die Gartenpracht von Schloss Chaumont erlebt in jedem Jahr neue Interpretationen. So lautet das Thema der 28. Ausgabe des Internationalen Gartenfestivals von Chaumont-sur-Loire “Paradiesgärten”. Diese können noch bis zum 3. November 2019 bestaunt und bewundert werden.
Denn ist das Paradies nicht der Ort, wo die Seelen der Gerechten und der Engel wohnen? Der Ort der Unschuld und der Freuden, den die gesamte Menschheit anstrebt, ist es nicht dieser Traumort des unendlichen Glücks, der die Gemüter seit Tausenden von Jahren leitet? – So laden die Worte der Initiatoren des Gartenfestivals die Besucher ein, auf eine gartenhistorische Reise zu gehen und zugleich hautnah beim Spaziergang um das mittelalterliche und wehrhaft wirkende Schloss Gartenträume zu erkunden.
Um sich der schönen Diane de Poitiers zu nähern, sollten Reisende ebenfalls ins westlich von Paris gelegene Schloss Anet aufbrechen. Durch ihren Ehemann Louis de Brézé, den Diane de Poitiers 1514 geheiratet hatte, gelangte es in ihren Besitz. Als er starb, war sie 32 Jahre alt. Schloss Anet wurde in ihrem Auftrag verschönert und erinnert bis heute durch den kunstvollen Diana-Brunnen an seine einstige Besitzerin.