Greenwich – wer denkt da nicht an den malerisch gestrandeten Tee- und Wollklipper Cutty Sark, den Nullmeridian im Observatorium und das National Maritime Museum. Empfehlenswert ist eine Begegnung natürlich bei einer Annäherung über die Themse. Von dort lässt sich auch ein erster Blick auf ein architektonisches Juwel werfen: „Queen’s House“. Als Sir Christopher Wren das Royal Hospital for Seamen oder Greenwich Hospital (heute Old Royal Naval College) in den frühen 1690er Jahren entwarf, gebot König Maria II., dass er ihr den Blick vom Haus auf den Fluss nicht verbauen möge.
Das Queen’s House war zwischen 1616 und 1638 nach Entwürfen von Indigo Jones errichtet worden. Beauftragt hatte ihn König Jakob I., um für seine Frau Anna von Dänemark ein Landhaus zu schaffen. Damit schrieb Jones Architektur-Geschichte, denn es war das erste englische Gebäude im italienische Renaissancestil nach Palladio. Hier vergnügte und erholte sich so manche Königin, deren Porträts die Räume immer noch zieren. Bei seiner Errichtung war das Landhaus von Feldern und Marschen im Flusstal umgeben. Heute ist das Tal dicht bebaut. Trotzdem ragt das Queen’s House als ein maßvolles Kunstwerk hervor, vom Ufer wie vom Hügel des Observatoriums zu bewundern. Die grün gerahmte architektonische Landschaft von Greenwich ist seit 1997 aufgenommen in das UNESCO Weltkulturerbe: Maritime Greenwich World Heritage Site.
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