Ohne Zweifel ist ein Garten viel mehr als ein Landschaftsraum mit Pflanzen und Wegen, Brunnen und Hecken. Der Zauber eines Gartens liegt in seiner Stimmung, dem, was zwischen Rosen und Wasserfontainen in der Luft liegt. Mit etwas Glück lassen sich Kreativität und Schönheitssinn seiner Schöpferinnen und Schöpfer erkennen.
Gartenliebhaber besuchen auf ihren Reisen oft Gärten und Schlösser, Parks und Rosarien in Sachsen-Anhalt. Mancherorts ist es dort Gartenenthusiasten und Historikern gelungen, Klostergärten und Residenzgärten zu rekonstruieren. Diese Arbeit stützt sich auf alte Beschreibungen, Pläne und Kupferstiche, erfordert zugleich viel Fantasie und lädt zum Träumen ein.
Gartenträume natürlich, die beim Spazieren durch das Gartenreich rings um Wörlitz, um das Schloss Oranienbaum, im Botanischen Garten von Halle, im Domgarten von Naumburg oder im Klostergarten von Michaelstein erblühen. In diesem Jahr feiern die Gartenträume Sachsen-Anhalt 20 Jahre ihres Bestehens. Dazu werden zahlreiche Veranstaltungen in den Gartenanlagen stattfinden und zugleich würdigt die Ausstellung “Leidenschaft für Schönheit” im Schloss Wernigerode dieses Ereignis.
Ein Höhepunkt dieses Gartenjahres dürfte dabei der Ausbruch des künstlichen Vulkans am 14. August 2020 im Landschaftsgarten von Wörlitz sein, der gewiss viele Gartenbegeistere anziehen wird. Als einer der frühesten Englischen Landschaftsgärten strahlte dieses meisterliche Ensemble wirkungsmächtig aus, wurde von den Mächtigen, Geistreichen und Schönen besucht und inspirierte den preußischen König Friedrich Wilhelm II. zur Umgestaltung der Gartenlandschaften zwischen Havel und Spree. Bis in die heutige Zeit hat diese Kulturlandschaft an der Elbe nichts von ihrer Faszination verloren.