Nach dem Vorbild des Mausoleums im Schlossgarten Charlottenburg wurde auch im Schlossgarten Neustrelitz ein Erinnerungsort für Königin Luise geschaffen. Zwei-, vielleicht dreimal war Luise in Neustrelitz. Das letzte Mal im Juni 1810. Ihr Tod kurze Zeit später im nahen Hohenzieritz ließ auch Neustrelitz historisch fassbar bleiben.
Das Charlottenburger Mausoleum bewundern sicher weit mehr Besucher. Dabei liegt der Neustrelitzer Gedenkort sorgfältig ausgewählt. Vom Schloss aus war die kleine Anhöhe des Kaninchenbergs gut zu sehen. Das Portal öffnet sich in südöstlicher Richtung, wird bei guten Licht herrlich von der Sonne erleuchtet. Rings herum stehen Schatten spendende Bäume. So hatte es der berühmte Gartentheoretiker Hirschfeld es sich vorgestellt: ein Mausoleum solle nicht „entblößt und frey in seinem vollen Lichte“ stehen, sondern hinter einem Baum verborgen oder von Sträuchern beschattet. In seinem Zusammenhang müsse es „ein großes, ernstes, düsteres und feyerliches Gemälde“ darstellen, was „die Einbildungskraft“ erschüttern und „das Herz in eine Bewegung von mitleidigen, zärtlichen und sanftmelancholischen Gefühlen“ versetzen solle.