Im Gespräch mit der Landesrapsblütenkönigin Mecklenburg-Vorpommern Manuela Zissler über ihre Amtszeit, die Anfang Mai endet
Wer beim Landesrapsblütenfest die kleinen und größeren Mädchen am Bühnenrand sieht, kann erkennen, wie sehnsuchtsvoll sie die Krönung einer Landesrapsblütenkönigin verfolgen. Einmal im Leben in einem strahlend gelben Kleid auf der Bühne stehen und die zierliche Krone tragen – was für ein Traum! Für Manuela Zissler ist dieser Traum in Erfüllung gegangen. Wie schnell ein Jahr verfliegt. Im Mai 2015 wurde Manuela Zissler als Landesrapsblütenkönigin Manuela I. im mecklenburgischen Sternberg gekrönt. Ein ganzes Jahr lang hat sie auf zahlreichen Veranstaltungen das Land Mecklenburg-Vorpommern präsentiert und als Botschafterin der Landwirtschaft Auskunft über den Anbau und die Verarbeitung der Feldfrucht Raps gegeben. In wenigen Wochen findet das 14. Landesrapsblütenfest vom 6. – 8. Mai 2016 statt und somit endet ihre Amtszeit. Im Gespräch blickt sie zurück auf ein ereignisreiches Jahr als Landesrapsblütenkönigin.
Welche Eigenschaften muss eine junge Frau erfüllen, um Landesrapsblütenkönigin in Mecklenburg Vorpommern zu werden?
Viele junge Frauen in Mecklenburg-Vorpommern träumen davon, einmal für ein Jahr eine Krone zu tragen, als Königin im prachtvollen Kleid zu erscheinen und eines der schönsten Bundesländer zu repräsentieren. Für alle, die gerne einmal auf der Bühne stehen, unser Bundesland gerne darstellen und sich mit der Region identifizieren, ist das Amt der Landesrapsblütenkönigin ein echter Traumjob! Um diese Aufgabe zu erfüllen, braucht es aber auch viel Engagement und Verantwortungsbewusstsein. Fragen zum Anbau und der Verarbeitung von Raps müsse eine Produktkönigin beantworten können. Mitbringen sollte eine Landesvertreterin auch Liebe zur Natur, Freude und Spaß am Zusammentreffen mit Menschen auf Messen und Festen kommt eigentlich von alleine, vorausgesetzt, man selbst ist kein schüchterner Typ. Wichtig ist, eine Königin sollte sich wohlfühlen in ihrem Amt und vor der Kamera. Denn Hoheiten werden bei ihren Auftritten fotografiert und gefilmt. Offenheit für Neues, die Fähigkeit, mit anderen ins Gespräch zu kommen, auf sie zuzugehen und vom Leben im Norden zu erzählen – das ist eine wichtige Basis für die Erfüllung der Aufgaben.
Warum haben Sie sich 2015 um das Amt beworben und wie haben Sie sich auf die Wahl vorbereitet?
Da ich in Sternberg wohne, habe ich in den letzten Jahren mit meiner Familie fast alle Feste besucht. Oft stellte ich mir in dem feierlichen Moment der Krönung einer neuen Königin vor, ich könnte selbst mal da oben stehen. Ich lebe gerne im Norden und freue mich jedes Jahr aufs Neue, die herrliche Blütenpracht der Rapsfelder zu sehen. In solchen Augenblicken fühle ich mich schon sehr mit unserer Region verbunden und weiß genau, wie schützenswert und sensibel die Balance zwischen Mensch und Natur ist. Eine Produktkönigin zu sein, bedeutet ja vielmehr als ein schönes Kleid und eine Krone zu tragen. Mit dem Amt übernimmt sie die Funktion, das Bundesland und natürlich vor allem die Landwirtschaft symbolisch zu verkörpern. Darauf habe ich mich inhaltlich gut vorbereitet, viel über die historischen und heutigen Anbaumethoden von Raps gelesen. Gerade weil es in den letzten Jahrzehnten eine intensive wissenschaftliche Forschung und Züchtung im Rapsanbau gegeben hat, konnte er zur Grundlage für zahlreiche Lebensmittel, aber auch im kosmetischen Bereich oder in der Energiegewinnung werden.
Bitte beschreiben Sie uns kurz Ihre Aufgaben während Ihrer Amtszeit.
Als Landesrapsblütenkönigin bin ich Botschafterin für den nachwachsenden Rohstoff Raps und die daraus entstehenden Erzeugnisse des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Meine öffentlichen Auftritte auf der MeLa, der jährlich in Mühlengeez durchgeführten Landwirtschaftsausstellung, auf dem Rosenfest in Uetersen, dem Tomatenfest in Mestlin, dem Landeserntedankfest in Semlow und dem Erntefest im Agroneum in Alt Schwerin boten mir Gelegenheit, meine Aufgabe zu erfüllen. Außerdem war ich im Lande unterwegs, besuchte als Produktkönigin Unternehmen, die Raps weiterverarbeiten, und folgte Einladungen anderen „Königshäuser“. So war ich zum Beispiel in der Bäckerei der Familie Komander in Grammentin (Mecklenburger Schweiz), die den berühmten Ivenacker Baumkuchen herstellen. Zu Gast war ich ebenso auf dem Weinblütenfest von Schloss Rattey.
Was ist für Sie das Besondere am Raps und haben Sie ein Lieblingsprodukt, welches mit Rapsöl hergestellt wird?
Raps regt viele Sinne an. Optisch zieht mich wie viele andere auch die gelbe Blütenfarbe an. Kein Wunder, dass es jährlich immer mehr Touristen im Mai nach Mecklenburg-Vorpommern zieht, um das Land in dieser Farbstimmung zu erleben. Ganz typisch ist auch der Geruch der Rapsblüten, richtig unverwechselbar, obwohl der sich aufgrund der neuen Züchtungen deutlich vor dem Geruchserlebnis meiner Kindheit unterscheidet. Meiner Familie und mir schmeckt Rapsöl sehr gut. In meiner Küche werden Sie immer eine Flasche Rapsöl finden, die ich vielfältig verwende. So nehme ich Rapsöl gerne für Waffeln. Wenn in den Rezepten die Verwendung von Butter oder Margarine empfohlen wird, nehme ich stattdessen einfach Rapsöl. Also meine Esser, ob Mann oder Kind, sind begeistert. Aber mein Lieblingsprodukt ist eindeutig Rapsblütenhonig. Da mag ich einfach alles: Geruch, Geschmack und diese samtige Konsistenz.
An welchen Moment Ihrer Amtszeit denken Sie besonders gerne zurück?
Das ist ein schwere Frage. Ich habe so viele schöne Momente erlebt, interessante Orte und Feste besucht und wirklich hinreißend freundliche Menschen kennen gelernt. Zugegebener Maßen war ich bei den ersten Veranstaltungen doch sehr aufgeregt. Auf eine Bühne zu gehen, vor ein ganz unbekanntes Publikum zu treten und zu sprechen – da erinnere ich mich lebhaft an starkes Herzklopfen. Aber mit der Zeit fiel es mir immer leichter, fast möchte ich sagen, hatte ich richtige Vorfreude, wenn ich erfuhr, dass ich mit meinem Hofstaat auf „königlichen Besuch“ fuhr. Ich bin sehr dankbar, dass ich bei all diesen interessanten Auftritten von den Mitgliedern des Vereins Sternberg & Mehr e.V. begleitet und unterstützt worden bin. Ganz herzlich danke ich meiner „Hofdame“ Saskia, die immer an meiner Seite war.
Welche Tipps und Anregungen möchten Sie der kommenden Landesrapsblütenkönigin mit auf den Weg geben?
Landesrapsblütenkönigin MV zu sein, ist aufregend, spannend, verantwortungsvoll und es wirkt nach. Für ein Jahr als Botschafterin des Landes Mecklenburg-Vorpommern unterwegs zu sein, in einem leuchtenden Kleid Menschen für Land und Leute zu begeistern, Wissen zu vermitteln und dabei viel Spaß zu haben. Da kann ich nur sagen: Traut euch! Bewerbt euch als Landesrapsblütenkönigin! Es wird ein tolles Jahr! Das möchte ich den jungen Frauen im Lande zurufen, denn für meine eigene Zeit als Landesrapsblütenkönigin kann ich nur betonen, es war herrlich und bleibt mir unvergessen!
Ich bin extra mit der Familie von Hamburg nach Sternberg gefahren. Das Wetter war super und der Verein Sternberg und MEHR e.V. hat eine schön Fest ausgerichtet. Es war für alle was dabei. Der Ausflug war ein Erfolg und wir freuen uns schon auf das 15. Fest
Viele Grüße aus Hamburg